Titel: Entromantisiert euch! ein Weckruf
Autorin: Beatrice Frasl
eBook
19,99 €
Veröffentlichung: 2025
Haymon Verlag
280 Seiten
ISBN-13: 978-3-7099-8451-2
Klappentext:
Kaum etwas wird mehr romantisiert als romantische Liebe …
Die Liebe – sie wird seit Jahrhunderten leidenschaftlich in Liedern besungen, in der Literatur wird ihr gelobhudelt, und in Filmen wird sie selbst in ihren toxischsten Ausformungen glorifiziert. Wir haben die romantische Liebe trotz ihrer Volatilität und meist relativ kurzen Dauer zu einem zentralen gesellschaftlichen Organisationsmodell gemacht. Romantische Liebe ist das, was uns pausenlos und von klein auf als unerlässlicher Bestandteil von Lebensglück und Erfüllung ins Hirn gehämmert wird. Dabei ist ihre Realität alles andere als romantisch – und das vor allem für Frauen.
… kaum etwas hat diese Romantisierung weniger verdient!
Heteroromantische Beziehungen bilden den Rahmen dafür, dass Frauen zwei Drittel der unbezahlten Arbeit übernehmen, weniger verdienen und in Abhängigkeiten rutschen. Unverheiratete Frauen ohne Kinder sind dagegen die glücklichste und gesündeste Bevölkerungsgruppe. Sie haben eine höhere Lebenserwartung als verheiratete, während verheiratete Männer länger leben als unverheiratete. Romantische Beziehungen mit Männern schaden Frauen: gesundheitlich, emotional und wirtschaftlich.
Eine provokante Wutschrift aus feministischer Perspektive.
In diesem großartigen Essay arbeitet Beatrice Frasl diese Ungerechtigkeiten auf und plädiert für ein Umdenken. Denn: Romantische Liebe ist eine patriarchale Indoktrinationskampagne, deren Narrativ sich seit Jahrhunderten durchsetzt. Wie gut, dass wir sie nicht brauchen. Dass wir selbstbestimmt entscheiden können, was Liebe für uns bedeutet.
Meine Meinung:
Endlich findet mal jemand so deutliche Worte für die größte Lüge der Welt!
Ich finde ja schon lange unlogisch, dass Frauen sich jeden Tag dermaßen ins Zeug legen, um für Männer attraktiv zu sein, obwohl es doch die Männer sind, die ständig Sex wollen, während Frauen immer öfter Migräne haben...
Und warum suchen viele Frauen so verzweifelt nach einem Mann, der sie heiratet, wenn doch Männer von der Ehe viel mehr profitieren.
Aber es gibt ja seit ein paar Jahren einen neuen Trend: Junge Frauen pfeifen auf Männer. Sie wollen lieber ehelos und kinderlos bleiben, sich ganz auf sich, ihren Beruf, ihre Hobbys und ihre Freundschaften konzentrieren. Vielleicht führt das endlich mal dazu, dass Männer sich emanzipieren.
Besonders beeindruckt hat mich die Erkenntnis, dass in unserer Gesellschaft zärtlicher Körperkontakt für Männer eigentlich nur mit Frauen möglich ist und oft auf Sex reduziert wird. Oder kennt Ihr Männer, die ihre Mutter oder Schwester zärtlich umarmen, ohne spätestens nach drei Sekunden loszulassen? Frauen können einander umarmen, küssen und vor dem Fernseher kuscheln, ohne dass das jemand seltsam findet. Frauen können Hand in Hand oder Arm in Arm durch die Stadt laufen, ohne dass sie sofort für ein Liebespaar gehalten werden. Männer dürfen höchstens zur Begrüßung den Bro-Hug machen, dabei müssen sie sich gegenseitig immer dreimal auf die Schulter klopfen. Ist das nicht absurd?
Das Buch ist sehr gut lesbar. Es gibt zwar einige Wiederholungen, aber für manche Leserin ist das vielleicht notwendig, damit die Botschaft wirklich ankommt. Uns wurde ja auch seit frühester Kindheit permanent eingehämmert, dass die Ehe mit Kindern der einzige Weg zum Glück ist.
Ich empfehle dieses Buch allen Frauen. Lest es und dann gebt es Eurer Freundin, Mutter, Schwester und Kollegin zum Lesen. Weg mit der rosaroten Brille! Machen wir endlich Schluss mit der größten Lüge der Welt!
Tipp:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe. Das Hörbuch ist bei ABOD von RBmedia Verlag erschienen. Es gibt eine kostenlose Hörprobe.
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