Montag, 1. Juli 2024

Gelesen: "Zukunftsmusik" von Katerina Poladjan

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Zukunftsmusik
Autorin: Katerina Poladjan
Veröffentlichung: 23.02.2022
Verlag: S. FISCHER
Erscheinungstermin: 23.02.2022
192 Seiten
ISBN: 978-3-10-397102-6


Klappentext:
Die Geschichte eines Aufbruchs: In der sibirischen Weite, tausende Werst östlich von Moskau, leben in einer Kommunalka auf engstem Raum Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin unter dem bröckelnden Putz einer vergangenen Zeit. Es ist der 11. März 1985, Beginn einer Zeitenwende, von der noch niemand etwas ahnt. Alle gehen ihrem Alltag nach. Der Ingenieur von nebenan versucht, sein Leben in Kästchen zu sortieren, Warwara hilft einem Kind auf die Welt, Maria träumt von der Liebe, Janka will am Abend in der Küche singen. 
Ein großer Roman über vier Leben am Wendepunkt, über eine untergegangene Welt, die bis heute nachwirkt, über die Absurdität des Daseins und die große Frage des Hier und Heute: Was tun?

Meine Meinung:
Katerina Poladjan wurde 1971 in Moskau geboren, kam aber schon 1979 nach Deutschland. Das sollte man wissen, um dieses Buch zu verstehen. Sie kennt beide Welten, sowohl geografisch als auch politisch. Ihr Vater ist Künstler, ihre Mutter Journalistin, sie hatten damals sicher gute Gründe, ihre Heimat zu verlassen und haben gewiss auch mit ihrer Tochter darüber gesprochen. Vieles in diesem Buch wird nur angedeutet, bleibt unausgesprochen, weil man schon verhaftet werden kann, wenn man nur an der falschen Stelle weint. Solche Geschichten zeigen besonders, wie wertvoll unsere Demokratie und Freiheit sind. Mir ist unbegreiflich, wie manche Leute diese Schätze leichtfertig wegwerfen wollen. Diktatur und Autokratie hatten wir schonmal, bitte nie wieder!

Tipp:
Die ersten 18 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe. Die Hörbuchfassung wurde von Ulrich Noethen gelesen und ist im Argon-Verlag erschienen.
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